Moin allerseits!
Editiertes Vorwort: Noch besser als durch PA, lässt sich ABS von HIPS (High-Impact Polystyrene) supporten. Wenn man die Schnittstellen also aus HIPS druckt, lassen sich diese relativ leicht vom ABS lösen und ergeben eine schönere Schnittstelle. Preislich findet man HIPS auch für unter 20€/kg und damit natürlich deutlich günstiger als PAHT-CF.
Nachdem bereits die Unterhaltung bzgl. Support für PLA/PETG stattgefunden hat, dachte ich, ich bringe auch noch meine Erfahrungen mit Supports für ABS und/oder PA mit ein - dabei ist es egal ob PA6, PA12, mit oder ohne Karbonfaser. In meinem Beispiel für diesen Artikel verwende ich, weil ich ein faules Stück bin, das offizielle PAHT-CF von Bambu selbst.
Hinweis: Nach einigen Versuchen kann ich sagen, dass sich ABS und ASA nicht gegenseitig "supporten" können. Beide verschmelzen hervorragend miteinander, weshalb sich die Teile nicht mehr von der Support-Schnittstelle trennen lassen.
Aber weiter im Text. Mein kleines "easy to use" Test-Teil sieht im slicer schon wie folgt aus:
Wie man sich denken kann: Das weiße ist standard ABS von Bambu, die schwarze Support-Schnittstelle ist erwähntes PAHT-CF. Festhalten muss man: Dadurch wird die Schnittstelle zwischen Support und Bauteil natürlich erheblich teurer als ein reiner ABS-Druck. Darum soll ja auch ausschließlich die Schnittstelle in diesem Material gedruckt werden - außerdem spart man auf diese Art viel Zeit für Materialwechsel per AMS.
Folgende Einstellungen wurden vorgenommen:
Das funktioniert übrigens auch mit der Type "Standard" und dem Stil "Nahtlos" exzellent. Die schlanken Bäume sind allerdings deutlich sparsamer und schneller gedruckt als die Standard-Supports.
Die weiteren Einstellungen sind wie folgt:
Mit diesen Einstellungen drucken wir im Prinzip eine massive "Platte" als Schnittstelle, auf der sich der überhängende Teil unseres Objekts schlichtweg auflegt.
Der Vorteil hierbei: ABS und PA verschmelzen nicht miteinander! Im Gegenteil, sie stoßen sich sogar ein wenig voneinander ab. Genau wie sich PLA und PETG nicht miteinander verbinden, schafft man hier eine leicht trennbare Schnittstelle. Damit gelingen auch wirklich schöne ABS bzw. PAHT-CF drucke!
Hierbei kann man auch statt einem Konzentrischen Schnittstellenmuster auf ein geradliniges wechseln. Mit beiden habe ich zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.
Wichtig!
Die "Spülmenge" für das Filament korrigieren. Bambu definiert diese Menge ausschließlich über die Farbe um ein "ausbluten" in die andere Farbe zu verhindern. In unserem Fall sollte aber bedacht werden dass kleine Reste in der Düse deutlich länger zum ausspülen benötigen. Meine Einstellungen hier sind übertrieben, sollen aber auch einfach nur funktionieren.
Anmerkung: Bei mir geht es hier um Slot 2 (ABS) und Slot 4 (PAHT-CF)
Dann reduziere ich die Geschwindigkeit für die Schnittstelle selbst, weil die Materialien nicht gut aneinander haften (oh nein, wie.. tragisch! )
Hier gilt: Eigene Erfahrungswerte zählen. Ich bin für dieses Beispiel getreu dem Motto "better safe than sorry" unterwegs - bei sehr langen Laufzeiten für Teile (24h+ und mehr) will ich nicht auf Schicht 1200 dann Probleme bekommen, weil ich einige Minuten an Zeit sparen wollte. Hierbei kann auch helfen, den Reinigungsturm (auch "PrimeTower" genannt -> unter dem reiter "sonstiges" zu finden) zu aktivieren - jedoch verlängert das den Druck und erhöht den Materialverbrauch deutlich. Dabei wird aber sichergestellt dass das Material besser fließt und am Ende gleichmäßiger auf dem Bauteil aufgetragen werden kann.
Hier die Ergebnisse dieses Drucks - ignoriert meine beschädigte Experimente-Platte am besten einfach
Die Unterseite des ABS-Drucks könnte noch besser aussehen, womöglich sollte ich dafür die Geschwindigkeit für Oberflächen nochmal reduzieren. Die Unter-Extrusion ist auffällig stark ausgeprägt, auch wenn die sonstige Oberfläche sehr ansehnlich gedruckt wurde.
Vielleicht hilft dem ein oder anderen ein Solcher Beitrag weiter - oder es hat noch jemand ergänzende Tipps & tricks dazu? Immer her damit!